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Sternwarte Penzberg e.V. -- Aktueller Sternenhimmel

Sternenhimmel im August 2005

von Leonard Burtscher

In dieser neuen Rubrik soll jeden Monat der aktuelle Sternenhimmel vorgestellt werden. Dabei wird auf bedeutende Sternbilder, auf ein paar einfache (Feldstecher-)Objekte und -- sofern vorhanden -- auf Planeten hingewiesen werden.

Sternenhimmel im August

Zunächst mag es verwunderlich sein, wie man sich auf dem Himmelsfirmament überhaupt orientieren kann, wo doch die Zahl der Sterne, die man an einem klaren Abend auch in Penzberg sehen kann, fast unendlich zu sein scheint. Nun, zunächst sei angemerkt, dass von Penzberg aus bei guten Bedingungen höchstens 3000 Sterne sichtbar sind (immer noch eine große Zahl), aber von diesen sind nur etwas weniger als 100 einigermaßen helle Sterne (heller als 2.5 mag -- eine Einheit in der Astronomen die Helligkeit von Sternen messen). Und hauptsächlich diese hellen Sterne sind es, die in Form von mehr oder weniger einprägsamen Sternbildern den (Hobby-)Astronomen einen Überblick am Himmel verschaffen.

Es ist erstaunlich wie schnell man sich -- auch von null anfangend -- zumindest ein bisschen orientieren kann, wenn man mit einer Sternkarte bei klarem Himmel einfach mal ein paar Sternbilder zu identifizieren versucht. Dies wollen wir am Sommerhimmel an drei markanten Sternbildern zeigen.

Die auf dieser Seite gezeigte Sternkarte stellt nur einen Ausschnitt dar, bitte klicken Sie auf das Bild, um die komplette Karte zu sehen. Auf der Karte ist der Himmel so zu sehen, wie er sich in Penzberg etwa Mitte August um ca. 22:30 Uhr bei einem Blick nach Süden zeigt.

Sehr hell sind die sieben Sterne des Sternbilds Leier (lat. Lyra), das fast direkt im Zenit steht, zu sehen. Man erkennt einen besonders hellen Stern, den so genannten Hauptstern des Sternbildes, Vega und ein markantes Parallelogram mit Sternen an seinen vier Ecken. In unserer Sternkarte sind in diesem Sternbild zwei Objekte markiert: Zum Einen der Ringnebel M57, einer der bekanntesten planetarischen Nebel, der auch oft in unserer Sternwarte betrachtet werden kann. Außerdem Epsilon Lyrae, der eigentlich aus vier Sternen besteht, wovon zumindest zwei mit einem kleinen Fernglas gesehen werden können.

Unsere Reise geht weiter in den Osten zum Sternbild Schwan (lat. Cygnus), das auch Kreuz des Nordens genannt wird. Man kann sich mit etwas Phantasie schon einen Schwan vorstellen, der über einem hinweg zieht, im Hintergrund das fahle Band der Sommermilchstraße. Dessen Hauptstern Deneb ist auf unserer Karte ganz am oberen Rand zu sehen.

Ein drittes wichtiges Sommer-Sternbild ist der Adler (lat. Aquila) dessen Hauptstern Atair das Sommerdreieck komplettiert. Die Sterne des Adlers sind etwas schwächer und nicht ganz so zenitnah, sondern erfordern eine freie Sicht nach Südosten.

Nicht ganz so deutlich zu sehen ist das Sternbild Herkules, das es sich aber trotzdem aufzusuchen lohnt, denn als Belohnung winkt der hellste Kugelsternhaufen der Nordhalbkugel... Am besten sucht man zunächst die nördliche Krone (Corona Borealis, ganz rechts auf unserer Sternkarte), die gut als Halbkreis gesehen werden kann. Die Sterne dieser Konstellation sind nicht besonders hell, aber wenn man die Linie zwischen Deneb und Vega gut verdoppelt, ist man schon in der richtigen Gegend. Dann hilft oft nur ein bisschen Starren, bis einem das Sternbild plötzlich auffällt. Wenn man die nördliche Krone gefunden hat, schweift man den Blick etwas nach links (also Richtung Osten) und findet dort den Herkules. Mitunter mit bloßem Auge, sicher aber mit einem kleinen Feldstecher, lässt sich der Kugelsternhaufen M13 als nebulöser Fleck erkennen. Durch ein etwas größeres Gerät, z.B. durch den Sechszöller in unserer Sternwarte, kann man deutlich erkennen, dass es ein Kugelsternhaufen ist.

Wer nun noch einen weiteren relativ hellen Kugelsternhaufen sehen möchte, kann sich an M71 versuchen, der knapp unterhalb des Sternbilds Pfeil (lat. Sagitta) zu finden ist. Der Hantelnebel M27 ist gleich "in der Nähe", aber lohnend erst mit einem etwas größeren Teleskop. Möchten Sie ihn gerne mal mit einem Teleskop unserer Sternwarte selber suchen? Treten Sie einfach in Kontakt mit uns, wir zeigen Ihnen gerne, wie!

Sternkarten

Quellen: Sterne und Weltraum 8/2005, Starry Night Pro 4.5 (Planetariumsprogramm). Sternkarte erstellt mit Starry Night Pro 4.5.


Für Fragen zur Website wenden Sie sich bitte an
Leonard Burtscher.

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Letzte Änderung: 13. August 2005