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Sternwarte Penzberg e.V. -- Aktueller Sternenhimmel

Sternenhimmel im September 2005

von Leonard Burtscher

Neuer Monat, neue Sterne? Naja, fast! Das im letzten Monat vorgestellte Sommerdreieck und auch die Objekte sind natürlich auch im September noch gut zu sehen. Wir wollen nun aber dennoch den Blick etwas weiter gen Osten schwenken. Die Sternkarte zeigt wieder den Blick von Penzberg aus in der Mitte des Monats -- diesmal aber schon um 22 Uhr, da die Dämmerung nun schon etwas früher endet.

Wie im letzten Monat ist hier wieder nur ein Ausschnitt zu sehen. Ein Klick auf die Sternkarte führt zu einem größeren Ausschnitt. Zu sehen sind drei typische Herbst-Sternbilder: Pegasus, das "Herbst-Viereck", die direkt anschließende Andromeda und das ziemlich unscheinbare Dreieck. Wer sich über solch unkreative Namensgebung wundert, dem sei ein Blick in den Südsternhimmel empfohlen, wo sich Objekte, wie das Schiffssegel, Mikroskop und der Ofen tummeln. Diese Objekte sind zwar von Penzberg aus nicht zu sehen, wer aber dennoch einen Eindruck des Südsternhimmels erhalten möchte, kann gerne an unserer Exkursion zum Planetarium Schwaz im Tirol Mitte September teilnehmen, wo der Südsternhimmel vorgestellt wird.

Sternenhimmel im September

Im Herbst und Winter wird aber auch der uns zugängliche Nordsternhimmel wieder interessanter, denn die Nächte werden länger und die Luft wird kälter und damit klarer. Zeit also, sich mit ein paar Sternbildern und Objekten zu befassen, um die klaren Nächte auch gut nutzen zu können!

Im Ausschnitt sind zwei Galaxien oder Sternensysteme markiert, ein Objekt-Typ, der im letzten Monat gar nicht vorgestellt wurde. Die Andromeda-Galaxie, die im Messier-Katalog die Nummer 31 trägt ist eine typische Galaxie, die aus etwa 100 Milliarden Sternen besteht und sich über etwa 150 Lichtjahre erstreckt (das ist etwa eine Billiarde Kilometer!). Sie ist mit fast 3 Millionen Lichtjahren Abstand das am weitesten entfernte Objekt, das man bei guten Bedingungen noch mit bloßem Auge sehen kann.

Nun hoffe ich, dass Ihr Interesse an dieser Galaxie stark genug ist, dass Sie das in diesem Fall sogar besonders einfache Auffinden auf sich nehmen wollen: Zunächst sollten Sie dazu das bereits erwähnte Herbst-Viereck, den Körper des geflügelten Pferdes Pegasus, auffinden. Der linke obere Stern dieses Rechtecks ist eigentlich schon ein Stern des Sternbilds Andromeda. Um zur Andromeda-Galaxie zu gelangen gehen Sie zunächst zwei (helle) Sterne nach links und dann zwei Sterne nach oben. Etwas rechts oberhalb dieser Stelle leuchtet Ihnen nun im Fernglas bereits die Andromedagalaxie entgegen. Allzu viele Details kann man in einem Fernglas leider nicht sehen, aber mit einem Refraktor, wie er in unserer Sternwarte steht, staunen beim Anblick dieses Objekts selbst Astronomie-Neulinge. Ja, wir wurden sogar schon gefragt, ob das Objekt tatsächlich am Himmel zu sehen ist, oder ob wir nur ein Transparent vor das Teleskop geklebt hätten...

Die zweite eingezeichnete Galaxie, M33 oder Dreiecksgalaxie, ist nicht ganz so hell wie die Andromeda-Galaxie, aber dennoch gut zu finden mit einem Fernglas. Hierzu sei mal die Originalbeschreibung von Charles Messier aus dem 18. Jahrhundert zitiert: "Nebel, entdeckt zwischen dem nördlichen Fisch & dem großen Dreieck, etwas entfernt von einem Stern der 6ten Größe: der Nebel hat ein weißliches Licht von einer nahezu gleichen Dichte, indessen ein wenig heller auf zwei Dritteln seines Durchmessers, & enthält keinen Stern. Man kann ihn gerade so mit einem üblichen Refraktor von einem Fuß sehen. Seine Position wurde im Vergleich mit Alpha des Dreiecks bestimmt. Nochmals beobachtet am 17. September 1780. 15' Durchmesser." (nach einer übersetzung von Ronald Stoyan, "Die original Messier-Beschreibungen in neuer übersetzung"). Dies soll Sie nun aber bitte nicht entmutigen diesen Nebel nicht auch mit einem kleinen Feldstecher mal zu (ver)suchen -- der Autor dieser Zeilen hat den Nebel auf diese Weise auch schon gefunden!

Zuletzt noch ein kurzer Hinweis auf M15, dies ist ein Kugelsternhaufen, der ebenfalls mit einem Fernglas gut zu sehen ist.

In diesem Monat wird es auch für Planetenjäger schön langsam wieder interessant. Von den drei eingezeichneten Planeten ist zwar nur Mars mit bloßem Auge zu sehen, aber auch Venus (kurz nach Sonnenuntergang im Südwesten) und Saturn (nur für Frühaufsteher: er geht um 3:30 Uhr MESZ auf...) können bald wieder gut beobachtet werden.

Möchten Sie die vorgestellten Objekte (und mehr!) mal mit einem Teleskop unserer Sternwarte selber suchen oder auch gezeigt bekommen? Treten Sie einfach in Kontakt mit uns!

Sternkarten

Quellen: Sterne und Weltraum 9/2005, Starry Night Pro 4.5 (Planetariumsprogramm). Sternkarte erstellt mit Starry Night Pro 4.5.


Für Fragen zur Website wenden Sie sich bitte an
Leonard Burtscher.

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Letzte Änderung: 1. September 2005