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Sternwarte Penzberg e.V. -- Aktueller Sternenhimmel

Sternenhimmel im Oktober 2005

von Leonard Burtscher

Dies ist nun bereits die dritte Folge unserer neuen Rubrik "Aktueller Sternenhimmel". Wenn Sie Anregungen dazu mitteilen möchten, schreiben Sie mir bitte eine E-Mail:

Die Objekte der letzten Monate (Sommerdreieck, planetarische Nebel und Sternhaufen, Andromeda-Nebel und Dreiecksgalaxie) sind immer noch gut ab Sonnenuntergang zu beobachten, aber nachdem Sie das ja mittlerweile kennen, wollen wir sehen, was der Herbsthimmel Neues bringt!

Sternenhimmel im Oktober Auf dem Sternkarten-Ausschnitt auf dieser Seite sind diesmal an neuen Objekten "nur" Sterne und offene Sternhaufen zu markiert, aber die sind dafür besonders interessant! Diesmal ist auf der großen Sternkarte zur besseren Orientierung auch der Horizont mit Himmelsrichtungsangaben zu finden. Die Himmelsrichtungen sind auf englisch angegeben, also E = East (Osten), die anderen Buchstaben sind wie im Deutschen. Nehmen Sie sich nun bitte diese Himmelskarte zu Hilfe, um das markante Sternbild Perseus aufzufinden. Der zweite Stern auf dem rechten "Ast" des Sternbilds ist Algol. Vergleichen Sie ihn mal mit dem zweiten Stern auf dem linken Ast, Epsilon Persei. Erscheint er Ihnen heller oder schwächer als dieser? Wenn Sie diesen Vergleich über einige Nächte hinweg durchführen, müssten Sie feststellen, dass Ihnen Algol mal stärker und mal schwächer erscheint als der Vergleichsstern Epsilon Persei. Algol gehört zu den so genannten Bedeckungsveränderlichen, die heller und schwächer werden, da sie aus mindestens zwei (bei Algol sind's sogar drei) Sternen bestehen, die umeinander kreisen und je nach Konstellation von der Erde aus heller oder schwächer erscheinen. Bei Algol dauert es nur etwa 2 Tage und 21 Stunden bis er von 3,5 mag zu 2,3 mag aufhellt. Die mag-Skala zur Angabe der Helligkeit ist nicht ganz intuitiv: So bedeuten kleinere Zahlen hellere Sterne und das ganze geht noch nichtlinear, d.h. die Helligkeitsdifferenz von 1,2 mag bei Algol zum Beispiel bedeutet eine Aufhellung um den Faktor 3!

Auf der großen Sternkarte finden Sie ganz oben "H und Chi Persei", einen offen Sternhaufen, der aus nur wenigen hundert relativ nahen und ziemlich jungen Sternen besteht. Ziemlich jung heißt in dem Fall wenige Millionen Jahre alt... Diesen Doppelsternhaufen können Sie schon mit bloßem Auge erahnen, in einem Feldstecher oder natürlich in unserem Vereinsteleskop können Sie die volle Pracht bewundern!

Südlich von Algol finden wir nochmal zwei offene Sternhaufen: Das sind zum einen die Plejaden, die auch Siebengestirn genannt werden, obwohl eigentlich die meisten Leute mehr (oder weniger!) als sieben Sterne darin sehen... Auch diese Sterne sind relativ jung (etwa 100 Millionen Jahre, also grob 50mal jünger als unsere Sonne!) und auch ziemlich nahe (425 Lichtjahre). Die Plejaden sind umgeben von Nebeln, wie man auf Bildern gut sehen kann. Dies ist Sternwind dieser sehr großen und leuchtkräftigen jungen Sterne, der von den Sternen angestrahlt wird.

Noch etwas weiter südlich finden wir den (sehr) offenen Sternhaufen der Hyaden, gut sichtbar als großes V (mit öffnung nach links) im Sternbild Stier. Der helle, rötlich schimmernde Stern am linken unteren Ende der Hyaden ist Aldebaran, der hellste und damit Hauptstern dieses Sternbilds. Die Hyaden sind noch einiges näher als die Plejaden: Ihr Licht braucht nur etwa 150 Jahre, bis es uns erreicht.

Mars steht nun auch schon etwas höher und kann schon mit einem kleinen Teleskop gut beobachtet werden. Bei ruhiger Luft und mit ausreichender Vergrößerung kann man die Polkappe am Mars-Südpol als weißen Fleck wahrnehmen.

Möchten Sie die vorgestellten Objekte (und mehr!) mal mit einem Teleskop unserer Sternwarte selber suchen oder auch gezeigt bekommen? Treten Sie einfach in Kontakt mit uns!

Sternkarten

Quellen: Sterne und Weltraum 10/2005, Starry Night Pro 4.5 (Planetariumsprogramm). Sternkarte erstellt mit Starry Night Pro 4.5.


Für Fragen zur Website wenden Sie sich bitte an
Leonard Burtscher.

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Letzte Änderung: 4. Oktober 2005